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Reiseartikel Polen

Unbekanntes Włocławek – Seite 3

Sehenswürdigkeiten

Maria-Himmelfahrt-Dom (poln. Katedra pw. Najświętszej Marii Panny) – gotische Kathedrale (Backsteingotik) mit einzigartigen Kunstschätzen: Skulpturen (z.B. von Veit Stoß geschaffen) und Gemälde. Sie ist eine der ältesten (1340) und höchsten (85 m) Kirchen in Polen. Die erste Bauetappe dauerte über 70 Jahre (1340-1411). Außerhalb des Doms ist die berühmte Sonnenuhr, die von Mikołaj Wódka (Abstemius) und Nikolaus Kopernikus gebaut wurde, zu finden.

Dom - Außenansicht

Dom - Außenansicht

Die Besichtigung beginnen wir beim Renaissanceportal (1539) an der rechten Seite. Weiter sehen wir die Kapelle der Maria-Verkündigung mit den Gemälden aus dem 15. Jahrhundert und das monumentale Candelabrum (fast 4 Meter groß), das 1596 in Riga in der Werkstatt von Hans Meyer gemacht wurde. Nicht weit davon können den Grabstein vom Soldaten Marcin Talibowski aus dem Jahre 1603 sehen, ebenso die Skulptur „Abendmahl Jesu“ (1505). In den beiden vorderen Ecken befinden sich kuppelförmige Kapellen, die am Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut wurden. Die Kapellen haben eine sehr reiche Ausstattung. Neben der Kapelle kann man eines der besten Silberschmiedearbeiten in Europa entdecken – einen silbernen Eucharistiethron (1744) ansehen. Er wurde von Jan Letyński und Jan Hausen im Barockstil geschaffen.

Die dabei liegende Epitaphiumplatte von Krzesław aus Kurozwęki wurde 1516 in Ungarn von Jan aus Florenz (poln. Jan Florentczyk) geschaffen. Jan aus Florenz war der Sohn des italienischen Bildhauers Francesco Fiorentino. Francesco zusammen mit seinem Sohn schuf in Krakau einen Arbeitsraum, der die Arbeiten auf dem königlichen Burg Wawel in den Jahren 1507-16 und in den anderen Städten führte. Sie waren die ersten Renaissancekünstler in Polen. Ihre Stilmerkmale können wir am besten in Italien in Urbino im Palast der Familie Montefelter finden.

Dom - Hauptaltar

Dom - Blick auf den Hauptaltar

Vor dem Hauptaltar gibt es das Tumski-Kreuz. Er stammt aus dem 17. Jahrhundert. Im Presbyterium befindet sich das größte gotische Bild (1470) in Polen, welches auf Holz gemalt wurde. Es ist nicht bekannt, wer dieses Bild geschaffen hat. Einige Kunstkenner sagen, dass dieses Bild aus dem Atelier von Franciszek aus Sieradz stammt, andere sind sicher, dass der Künstler ein Deutscher war. Hier sehen wir auch gut die gotischen Portale aus dem 14. Jahrhundert.

Weiter können wir das Bild „Himmelfahrt“ sehen, das 1639 vom polnischen Maler Bartłomiej (Bartholomeus) Strobel gemalt wurde, der deutscher Herkunft war. Er war Sohn des Malers Bartholomäus der Älteste und Thabitha Riehl. In den Jahren 1608-1611 war er in Wien und Prag tätig. Sein Freund war der deutsche Poet Marthin Opitz. Im Jahre 1633 kam er nach Polen (Danzig, Thorn). Er wurde zum Maler von König Władysław IV. Er schuf hauptsächlich Bilder mit Themen der Heiligen Marie und verschiedene Porträts. Das ist eine der wichtigsten barocken Gemälden.

Bei dem Sankt-Kasimir-Altar (poln. Ołtarz Św. Kazimierza) aus dem XVIII Jh. hängt eines der interessantesten Werke der Renaissance in Polen: „Kreuzigung“ (1565), gemalt vom spanischen Künstler Juan Correa de Vivar. Sein Name ist mit der Stadt Toledo verbunden. Er war sehr religiös und stand unter großem Einfluss des italienischen Malers Rafael. Viele von seinen Werken sind leider verschwunden oder zerstört, jedoch gibt es eine große Sammlung im Museo del Prado in Madrid, andere sind in verschiedenen Kirchen in Spanien zu finden.

In der nächsten Kapelle an der linken Seite können wir ein Gemälde aus dem Atelier von Francisco de Zurbaran (XVII Jh.) mit dem Titel „Papst Nikolaus V bei dem Grabmal des Heilligen Franziskus“ sehen. Der spanische Maler kam nach Sevilla und besuchte dort die Schule des Juan de las Roelas, studierte besonders die Natur und bildete einen eigenen Stil heraus (starke Hell-Dunkel-Wirkungen). Im Stil war er also mit Caravaggio und Ribera verwandt. 1625 begann er die großen Bilder für dem Heiligen-Petrus-Dom in Sevilla. Später entstand eines seiner Hauptwerke: „Triumph des hl. Thomas von Aquin“, weiterhin die Bilder im Kloster in Santa María de Guadalupe. Philipp IV. ernannte ihn zum Hofmaler. 1650 wurde er nach Madrid berufen, wo das berühmte Bild „Die Taten des Herkules“ entstand. Er malte hauptsächlich Legendenzyklen, Andachtsbilder, Porträts und Bilder von Kartäusern.

In derselben Kapelle ist auch eine Grabmalplatte vom Bischof Piotr aus Bnin zu finden. Sie wurde von dem auch in Deutschland berühmten Bildhauer Veit Stoß im Auftrag von Fillip Kallimach, dem Sekretär und Arzt vom polnischen König Kazimierz Jagiellończyk, gefertigt. Veit Stoß war Bildhauer und Bildschnitzer der Spätgotik, er war seit 1473 in Nürnberg und ab 1477 - mit einigen Unterbrechungen bis 1496 - vor allem in Krakau (poln. Kraków) tätig. Er schuf den Hochaltar in der Marienkirche in Krakau. Mit dessen Fertigstellung war er in Polen zu Ruhm und Reichtum gekommen. 1493 schuf er ein Werk in der Kathedrale in Włocławek: die Grabmalplatte des Bischofs Piotr aus Bnin. 1496 kehrte Veit Stoß nach Nürnberg zurück, wo er hölzerne Altäre und Einzelfiguren schnitzte. Wegen einer Urkundenfälschung durfte er die Stadt nicht ohne Genehmigung des Rates verlassen. Er floh 1503 nach Münnerstadt und wurde 1506 erneut verhaftet. Kaiser Maximilian I. bezog Veit Stoß 1512 in die Planungen des Kaisergrabs in der Hofkirche in Innsbruck heran.

Daneben befindet sich die Grabmalplatte des Bischofs Jan Karnkowski. Sie wurde von Hans Vischer aus Nürnberg in den Jahren 1536-38 geschaffen. Hans Vischer war ein deutscher Bildhauer und Erzgießer aus einer Nürnberger Künstlerfamilie. Er übernahm 1529 in dritter Generation die Gießereiwerkstatt, in der er zusammen mit seinem Vater und den Brüdern Hermann und Peter arbeitete. Zu seinen Hauptwerken gehören das Grabmal des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg im Berliner Dom, der Apollobrunnen im Hof des Nürnberger Rathauses, die „Gedächtnisanlage“ Albrecht von Brandenburgs in der Stiftskirche Aschaffenburg, das Gitter am Eingang mit den Wappen von Polen, Litauen und der Familie Sforza in der Sigismund-Kapelle der Wawelkathedrale in Krakau oder die Epitaphe von Severin und Sofia Boner in der Marienkirche in Krakau.

Weiterhin sehen wir noch die ältesten Glasfenster in Polen. Sie stammen aus der Zeit der Gotik (1360). Sie zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, hauptsächlich aus dem Leben der Heiligen Familie. Aufgrund ihres Alters sind diese Fenster Unikate in Polen. In der Kathedrale gibt es 22 gotische Glasfenster, sie begeistern den Besucher durch ihre Farben, die Komposition und die verwendeten Ornamente. Es ist nicht feststellbar, wer diese Fenster geschaffen hat.


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